"Alte Musik" in Lateinamerika und Kulturprozessen. Tagungen der Akademie Brasil-Europa für Kultur-und Wissenschaftswissenschaft
"Alte Musik" in Lateinamerika und Kulturprozessen. Tagungen der Akademie Brasil-Europa für Kultur-und Wissenschaftswissenschaft
Akademie Brasil-Europa
für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft
Organisation für Studien von Kulturprozessen
in internationalen Beziehungen
Institut für Studien der Musikkultur des portugiesischen Sprachraumes - ISMPS e.V.
Vorsitzender:
Prof. Dr. Antonio Alexandre Bispo
Berichte
Auswahl aus Tagungen, Kolloquien und Sitzungen
"Alte Musik" in Lateinamerika und Studien von Kulturprozessen in internationalen Beziehungen
Abschluss der Arbeiten anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Organisation für Studien von Kulturprozessen
Bei der Sitzung wurde allerdings daran erinnert, dass es bereits in den 20er und 30er Jahren bedeutende Initiativen zur Aufführung von Werken der "alten Musik" in Brasilien - vornehmlich in Kreisen von Immigranten - gegeben hat, die eine Erneuerung des Konzertlebens zum Ziel hatten. Damals ging es nicht nur darum, die Programme, die fast ausschließlich aus Werken des klassischen und romantischen Repertoires bestanden, zu bereichern. Ein wichtiger Aspekt war auch das Anliegen, eine als vordergründig angesehene Musikpraxis zu überwinden. Dieses Anliegen war Teil einer Bewegung zur geisteswissenschaftlichen und künstlerischen Erneuerung, die unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg in Europa entstanden war und Beziehungen zur Bach-Bewegung aufwies.
Im Rahmen interdisziplinärer Bestrebungen im Hochschulbereich, vor allem auch bei der Zusammenarbeit der damals eingeführten Ethnomusikologie mit dem Fach Musikgeschichte, wurde die Frage nach dem Verhältnis zwischen empirischer und historischer Vorgehensweise besonders hinsichtlich der Aufführungspraxis diskutiert. Die Forderung, die historische Aufführungspraxis Brasiliens nicht nur im Sinne einer Übertragung von Kenntnissen und Erkenntnissen der europäischen Forschung zu verstehen, sondern auch kontextgerechte Erkenntnisse der empirischen Kulturforschung miteinzubeziehen, prägte seitdem die Debatten. Dieser Frage wurde zuletzt eine Sitzung beim Kongress "Brasil-Europa 500 Jahre: Musik und Visionen" gewidmet.
Die Entwicklung der damals eingesetzten kulturwissenschaftlich orientierten Musikforschung im Rahmen der Arbeiten des Instituts für Studien der Musikkultur des portugiesischen Sprachraumes e.V. bietet neuer Perspektiven, um die Debatte um die "alte Musik" kulturtheoretisch aktualisierend fortzuführen.
Die Sitzung wurde von einem Konzert der portugiesischen Cembalistin Suzana Mendes und dem argentinischen Tenor Rafael Montero musikalisch gestaltet. Montero, der am Nationalkonservatorium von Cordoba, Argentinien, sowie an der Musikhochschule von Genf, Ville Neuchatel, studierte, nahm am Internationalen Kurs "Musik in Compostela" und an verschiedenen Seminaren sowie an dem Bach-Fest von Cochabamba, Bolivien, teil. Suzana Mendes, Mitglied der A.B.E. und des I.S.M.P.S., studierte in Lissabon, Amsterdam, Oslo und Köln. Sie trat bei Konzerten in der Kölner Philharmonie, in der Alten Oper in Frankfurt a. M. und im Konzerthaus Berlin auf. Frau Suzana Mendes ist Dozentin für Cembalo am Institut für Kirchenmusik der Hochschule für Musik Robert Schumann in Düsseldorf und an der Musikschule Siegen und hält regelmäßig Fortbildungskurse an den Musikhochschulen in Porto und Lissabon.
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