Archivistik, Bibliothekstudien und Kulturwissenschaft. Tagungen der Akademie Brasil-Europa für Kultur-und Wissenschaftswissenschaft
Archivistik, Bibliothekstudien und Kulturwissenschaft. Tagungen der Akademie Brasil-Europa für Kultur-und Wissenschaftswissenschaft
Akademie Brasil-Europa
für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft
Organisation für Studien von Kulturprozessen
in internationalen Beziehungen
Institut für Studien der Musikkultur des portugiesischen Sprachraumes - ISMPS e.V.
Vorsitzender:
Prof. Dr. Antonio Alexandre Bispo
Berichte
Auswahl aus Tagungen, Kolloquien und Sitzungen
Gedächtnis und Zukunft: Archivistik, Bibliotheksstudien und Kulturwissenschaft
Kulturwissenschaftliches Forum Rio de Janeiro 2002, Benediktinerabtei
Die Realisierung der Sitzung in der Abtei wurde durch die Unterstützung des Abtes D. José Palmeiro Mendes OSB ermöglicht. An den von ihm geführten Besprechungen nahmen Vertreter des brasilianischen Außenministeriums sowie von europäischen und brasilianischen Universitäten und Forschungsinstitutionen teil.
Bei den Besprechungen sollten vor den Hintergrund der Erfahrungen der Benediktiner hinsichlich Bewahrung, Pflege und Studium der Schriftkultur rezente Tendenzen thematisiert werden, die in einer kulturwissenschaftlich orientierten Archivologie die Bedeutung mündlich überlieferter Geschichte besonders betonen. Diese Frage des Gedächtnisses unter der Perspektive empirischer Studien war zuvor im Museu do Índio behandelt worden (siehe Bericht).
Die Bedeutung der Erkenntnisse der empirischen Kulturforschung für die geschichtlich orientierte Archivistik und Bibliotheksarbeit kam u.a. bei der kontextgerechten Deutung des Geschriebenen und der Buchherstellung zum Ausdruck. Die Experten des Skriptoriums der Abtei wiesen in diesem Zusammenhang anhand von Beispielen auch auf die Bedeutung von Informationen aus seltenen Werken des 16. und 17. Jahrhunderts für die empirisch vorgehende Natur- und Kulturforschung der Gegenwart hin.
Die Überlegungen über das Verhältnis zwischen historischer und empirischer Forschung ließen Mitte der sechziger Jahre die Bewegung entstehen, die 1968 zur Gründung der Organisation für Studien von Kulturprozessen führte, die heute de Organisation Brasil-Europa bildet. Aus dieser Diskussion entstand auch das Bestreben nach Entwicklung einer transdiziplinären Kulturforschung.
Die enge deutsch-brasilianische Zusammenarbeit über die Jahre wurde auch dadurch gefördert, dass die Abtei Rio de Janeiros in ihrer rezenten Geschichte enge Beziehungen zur Abtei Maria Laach pflegte. So wurde D. João Evangelista Enout als Prior der Benediktiner-Abtei Rio de Janeiros Gastgeber eines Symposiums der von A.A. Bispo geleiteten Reihe "Kirchenmusik und Brasilianische Kultur", das 1992 im Rahmen des Internationalen Kongresses für Musikwissenschaft zur Entdeckung Amerikas vor 500 Jahren in der Abtei stattfand.
Die Überlegungen standen somit im Licht der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Gedächtnis und Zukunft vor dem Hintergrund des geistigen Erbes des monastischen Lebens im Benediktiner-Geist. Allerdings sollten die Überlegungen nicht aus ordensinterner, kirchlicher bzw. theologischer, sondern aus kulturtheoretischer Perspektive geführt werden.
Bereits beim Symposium 1992 wurde die Bibliothek der Abtei besucht. Die Arbeiten der Restaurierungswerkstatt bezeugen den Einsatz und die Sorgfalt, die die Benediktiner der Bewahrung und Auswertung handschriftlicher oder gedruckter Denkmäler widmen.
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