Diplomatische Geschichte/Itamaraty und Akademie Brasil--Europa. Tagungen der Akademie Brasil-Europa für Kultur-und Wissenschaftswissenschaft
Diplomatische Geschichte/Itamaraty und Akademie Brasil--Europa. Tagungen der Akademie Brasil-Europa für Kultur-und Wissenschaftswissenschaft
Akademie Brasil-Europa
für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft
Organisation für Studien von Kulturprozessen
in internationalen Beziehungen
Institut für Studien der Musikkultur des portugiesischen Sprachraumes - ISMPS e.V.
Vorsitzender:
Prof. Dr. Antonio Alexandre Bispo
Berichte
Auswahl aus Tagungen, Kolloquien und Sitzungen
Museum Diplomatischer Geschichte des Itamaraty und Akademie Brasil-Europa
Museum Diplomatischer Geschichte des Brasilianischen Außenministeriums, Rio de Janeiro, 2002
Nach einer Führung durch die Räume und Erläuterung der ausgestellten historischen Gegenstände des Museums wurde im Arbeitsraum des Visconde de Rio Branco an die Bedeutung der Diplomatie für die Kulturgeschichte erinnert. Ohne die diplomatischen Leistungen der Vertreter Brasiliens, unter denen sich Rio Branco besonders hervorhob, würden beispielsweise bedeutende Gebiete Amazoniens nicht zum Land gehören und somit nicht Gegenstand kulturhistorischer Untersuchungen sein können, die sich auf Brasilien beziehen. Unter vielen anderen Aspekten könnte die Bedeutung der diplomatischen Leistungen betrachtet werden, und dazu zählen internationale Ereignisse von der Dimension des panamerikanischen Kongresses zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Rio de Janeiro.
Es darf auch nicht die Bedeutung von Repräsentanten des Landes als Persönlichkeiten unberücksichtigt bleiben, die sich durch ihre intellektuellen Qualitäten und ihre Kultur auszeichneten. Mehrere Diplomaten gingen in die Kulturgeschichte ein. Einige Disziplinen sind von Namen von Gelehrten, die auch Diplomaten waren, geprägt. Die Vertretungen im Ausland förderten kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen, Empfänge in Residenzen und Botschaften gaben vielfach Anlass zu künstlerischen Darbietungen, die in die Kulturgeschichte eingingen.
Einige Aspekte, die die Zweckbestimmung der A.B.E. prägen, wurden im Rahmen der Festsitzung hervorgehoben. Zum einen wurde daran erinnert, dass die Bewegung, die zur Gründung der Organisation für Studien von Kulturprozessen 1968 führte, aus der Diskussion über das Verhältnis zwischen historischer, empirischer und systematischer Forschung entstand. So befasst sich die A.B.E. nicht nur mit Geschichte oder mit bestimmten Kultursphären der sogenannten Bildungs-, Volks- und Popularkultur, sondern sucht mit ihren Studien zur Entwicklung einer transdisziplinären Kulturwissenschaft beizutragen. Diese muss wiederum in engem Zusammenhang mit den Vorbedingungen der Produktion und der Verbreitung des Wissens und somit mit Netzwerkenanalysen durchgeführt werden.
Zum anderen ist die Aufmerksamkeit auf Kulturprozesse gerichtet, die entsprechend rezenten Tendenzen des Denkens besonderes Fragen der Identität, der Ausdifferenzierung, der Zeichenhaftigkeit von Kulturerscheinungen und somit der Darstellung und der Repräsentation betreffen. Unter diesen Aspekten ist der Begriff der Kulturdiplomatie weiter gefasst als der einer Kulturbetrachtung der Diplomatie, da er auch Literaten, Intellektuelle, Künstler und sogar Sportler einbezieht, die, ohne offiziell Diplomaten zu sein, mit ihrem Wirken inoffizielle Funktionen der Darstellung und Repräsentation ausüben oder sich in den Dienst der Völkerverständigung, des Austausches und der internationalen Beziehungen stellen.
Eine wichtige Gestalt, der hier exemplarisch gedacht werden könnte, ist die Pianistin Guiomar Novaes. Wegen ihrer Rolle in den Beziehungen zwischen den USA und Brasilien wurde sie gleichsam als brasilianische Entsprechung zu einem Ignaz Paderewsky angesehen.
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